„In der Zeit, in der man fragen kann ‚Wo geht die Menschheit hin mit ihrem Wesen‘, gibt meine Art von Geschichten Hoffnung.“
Sophie Templer-Kuh
Die jüdische Religion
Seit der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem durch die Römer im Jahre 70 gibt es im Judentum keine oberste Instanz, welche die Richtlinien für alle Glaubensfragen festlegt.
Daher haben sich im Laufe der Jahrhunderte viele unterschiedliche jüdische Traditionen herausgebildet, die sich meist abhängig von speziellen Besonderheiten einzelner Länder oder Regionen und vor dem Hintergrund bestimmter historischer Ereignisse entwickelt haben. Zudem kamen im 19. Jahrhundert vor allem in Europa und besonders in Deutschland neue, weniger traditionelle Interpretationen der religiösen Gesetze auf: das sogenannte liberale Judentum und das Reformjudentum entstanden. Seit dem 20. Jahrhundert gibt es zudem Masorti, eine weitere Strömung, die zwischen der Reformbewegung und dem orthodoxen Judentum steht. Es ist eine traditionelle aber auch egalitäre Bewegung, die Frauen ermöglicht, ein geistiges Amt zu übernehmen oder religiösen Pflichten nachzukommen, die sonst nur Männern vorbehalten sind.
Die jüdische Religion in Berlin
„Das ist ja so ein Verein aus dem Du nicht mehr austreten kannst.“
David König
Zusammen in Berlin
Jüdinnen und Juden sind Teil des Berliner Miteinanders.
Als Ärzte, Friseure, Uhrmacher, Lehrer oder Schauspieler leisten sie ihren Beitrag im Alltagsrhythmus der Stadt. Sie engagieren sich in Vereinen oder Jugendzentren und treten somit für das Miteinander und den Zusammenhalt der Gemeinschaft ein. Auch Nichtjüdinnen und Nichtjuden engagieren sich für das jüdische Leben Berlins, gründen jüdische Musikfestivals, sind aktiv gegen Antisemitismus, versuchen, die Vielfalt jüdischen Lebens in Berlin zu vermitteln und Vorurteile abzubauen.