Marguerite Marcus kam 1959 als jüngstes von vier Kindern in Berlin zur Welt.
Ihre Eltern Inge und Gerhard Marcus konnten vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Deutschland verlassen und entkamen so den schlimmsten Formen der Verfolgung. Die Wurzeln ihrer Familie kann sie bis in das 17. Jahrhundert in Mitteldeutschland zurückverfolgen, seit Mitte des 19. Jahrhunderts lebt die Familie in Berlin. Die Familie ist liberal-religiös, als Kind besuchte sie die Synagoge Pestalozzistraße. Ihren Berufswunsch Kinderärztin konnte sie, anders als ihre Mutter, in Berlin realisieren. Während ihres Studiums an der Freien Universität engagierte sie sich in jüdisch-feministischen Gruppen. Als junge Ärztin konnte sie 1988 den ersten internationalen Kongress für Medizin und jüdische Ethik in Berlin mit organisieren. Zusätzlich bildete sie sich im Bereich Familien- und Traumatherapie fort und engagierte sich bei AMCHA Deutschland, einem Verein für die psychologische Hilfe von Überlebenden des Holocaust. Neben ihrer kinderärztlichen Tätigkeit ist sie eine aktive Netzwerkerin und übernahm 2017 eine Patenschaft für einen syrischen Jugendlichen. Sie lebt mit ihren zwei Söhnen in Berlin-Wilmersdorf und besucht die Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg.