Salomea Genin wurde 1932 als Kind polnisch-russischer Juden in Berlin geboren. 1939 flüchtete die Familie vor den Nationalsozialisten nach Australien.
In Melbourne schloss sie sich der Kommunistischen Partei an. Als Mitglied der australischen Delegation zu den „3. Weltfestspielen der Jugend und Studenten“ kam sie erstmals 1951 wieder nach Ost-Berlin und begeisterte sich für die DDR. 1954 kehrte sie nach Berlin zurück, um in der DDR ein – wie sie hoffte – besseres, antifaschistisches Deutschland mitaufzubauen. Da ihr die DDR die Einreise verweigerte, lebte sie in England und West-Berlin, bevor sie 1963 nach Ost-Berlin übersiedeln durfte und Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) wurde. 1982 erkannte sie, dass sie mitgeholfen hatte, einen Polizeistaat zu schaffen und wollte sich das Leben nehmen. Auch antisemitische Erfahrungen erschütterten ihre Einstellung zur DDR. 1992 veröffentlichte sie „Scheindl und Salomea“, ein Buch über ihre Familie, 2009 erschien ihre Autobiographie „Ich folgte den falschen Göttern“, in der sie mit ihrer DDR-Vergangenheit abrechnet. Sie spricht heute als Zeitzeugin und Autorin über ihr Leben.