In Europa prägen vor allem zwei Traditionen die jüdische Religionsausübung: die aschkenasische und die sephardische. Aschkenasische Juden können ihre Traditionen, Riten und Familienherkunft vor allem auf West- und Mitteleuropa zurückführen. Aufgrund von Diskriminierung und Verfolgung im Mittelalter flüchteten viele Juden nach Osteuropa, wo sich die aschkenasische Tradition stark verbreitete. Die Ursprünge der sephardischen Tradition liegen in Spanien und Portugal. Vertreibungen und Migration im 15. Jahrhundert führten zu einer Ausbreitung des sephardischen Judentums in Nordafrika, Südosteuropa und dem Nahen Osten. Zwischen beiden Gruppen gibt es Unterschiede in den religiösen Bräuchen, in den Gottesdiensten, in der Aussprache des Hebräischen – und in der Art, die Tora-Rolle aufzubewahren.